DAT-Barometer 2021

DAT-Barometer April 2021

Schwerpunkt Pkw-Kaufplaner – Elektromobilität

Knapp die Hälfte der privaten Autokaufplaner in Deutschland wird mit großer Wahrscheinlichkeit einen Benziner kaufen, gut jeder Zehnte einen Diesel. Ein Pkw mit Hybrid-Technologie (HEV/PHEV) kommt für 29%, der reine Batterieantrieb (BEV) für 14% infrage. Das sind die Ergebnisse einer Befragung von über 1.000 Endverbrauchern, die sich innerhalb der kommenden 24 Monate einen Pkw anschaffen werden. Abgesehen von der konkreten Kaufabsicht könnten sich 47% der Kaufplaner ein E-Auto als Ersatz für den bisher hauptsächlich genutzten Wagen vorstellen. Wichtige Voraussetzung: knapp 400 km Mindestreichweite. Bei der Wahl, ob ein E-Auto neu oder gebraucht gekauft wird, sind sich die Endverbraucher einig: 69% präferieren den Neuwagen, 30% könnten sich auch einen Jahreswagen vorstellen. Ein E-Auto älter als 12 Monate käme nur für sieben Prozent infrage. Nach den Ablehnungsgründen für gebrauchte E-Autos gefragt, sehen beispielsweise 33% den nur geringen Preisvorteil gegenüber einem Neuwagen, da diese derzeit weiterhin stark gefördert werden. Aber auch lange Ladezeiten und die veraltete Technologie sprechen für knapp jeden dritten Befragten dagegen. Dass junge gebrauche E-Autos ebenfalls mit einer Förderprämie gekauft werden können, wissen aktuell allerdings 56% der Autokaufplaner nicht. Insgesamt ist der Markt für gebrauchte E-Autos (BEV) noch sehr klein: Etwas über 3.000 Einheiten wechselten im März den Besitzer, das sind 0,5% aller Besitzumschreibungen dieses Monats. Der Gebrauchtwagenmarkt insgesamt verzeichnet ein starkes Wachstum und liegt mit über 670.000 Einheiten sogar über dem „Vor-Corona-März“ 2019.

DAT-Barometer 2021 Markforschung Automobilbranche

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Automobile Marktwirtschaft

Marktforschung Automobilbranche DAT-Report 2021

Benziner wahrscheinlichste Motorwahl bei anstehendem Pkw-Kauf: Endverbraucher, die innerhalb der nächsten 24 Monate einen Pkw anschaffen wollen, wurden gefragt, welche Motorart für sie die wahrscheinlichste Wahl wäre. An der Spitze stand der Benziner mit 44%, gefolgt vom Hybrid/Plug-In-Hybrid (29%). Für ein reines Batteriefahrzeug würden sich 14% entscheiden. Zusammengerechnet positionieren die batterieelektrischen Pkw sich damit (43%) dicht hinter den Benzinern. Dieselfahrzeuge wären für 11% der Befragten die präferierte Wahl, einen Gasantrieb würden 2% wählen.

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E-Autos würden überwiegend als „Hauptauto“ genutzt werden: Die Pkw-Kaufplaner wurden zudem zur Rolle eines E-Autos befragt. „Sehen Sie aktuell ein reines E-Auto eher nur als Zweit- oder Drittwagen in Ihrem Haushalt oder können Sie sich ein reines E-Auto auch als Ersatz des hauptsächlich genutzten Pkw im Haushalt vorstellen?“ 17% der Endverbraucher waren sich bei dieser Frage unschlüssig. 36% sehen diese Technologie derzeit nur in einem Zweitwagen, immerhin 47% sogar im Erstwagen ihres Haushaltes. Voraussetzung für ein E-Auto ist bei den Pkw-Kaufplanern allerdings eine Reichweite von 395 km. Das war das Ergebnis auf die Frage: „Welche Reichweite erwarten Sie mindestens von einem reinen Elektroauto, damit es für Sie interessant ist und Ihre Bedürfnisse abdeckt?“. Kaufplaner, die ein E-Auto konkret in Erwägung ziehen, waren bereits mit einer Reichweite von 330 km zufrieden.

Anschaffung eines E-Autos als Neuwagen präferiert: E-Autos können neu oder gebraucht gekauft werden. Die meisten Endverbraucher, für die ein E-Auto im aktuellen Kaufprozess eine wahrscheinliche Option ist, haben eine klare Meinung: 69% und damit mehr als zwei Drittel tendieren zu einem Neuwagen. Für 30% käme auch ein Gebrauchtwagen, der nicht älter als 12 Monate ist, infrage (Mehrfachnennungen waren hier möglich). 7% würden sogar einen Gebrauchtwagen, der älter als ein Jahr ist, kaufen. Nur 6% sind sich noch nicht schlüssig oder machten keine Angaben, ob für sie die Anschaffung eines Neuwagens oder Gebrauchtwagens infrage käme.

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Geringer Preisvorteil gegenüber dem Neuwagen spricht gegen gebrauchtes E-Auto: E-Auto-Kaufplaner, die sich für einen Neuwagen ausgesprochen haben, antworteten mit folgenden Statements, warum für sie kein E-Gebrauchtwagen infrage kommt: Für ein Drittel bietet ein E-Gebrauchtwagen keinen (großen) Preisvorteil im Vergleich zu einem Neuwagen mit staatlicher Förderung. 30% ist die Ladezeit zu lang, und sie denken, dass aktuelle Modelle (Neuwagen) hier mehr bieten. Eine veraltete Technologie in Bezug auf Batterietechnologie, Reichweite oder Ladekapazität gaben 29% als Grund gegen die Anschaffung eines E-Gebrauchtwagens an.

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Wenig Kenntnis über Kaufprämie für gebrauchte E-Autos: Ob ein finanzieller Anreiz das Geschäft mit gebrauchten E-Autos ankurbeln könnte, ist fraglich. Immerhin ist seit Mitte des vergangenen Jahres eine Förderprämie für junge gebrauchte E-Autos möglich. Der Kenntnisstand zur E-Kaufprämie ist unter den Kaufplanern eher unterdurchschnittlich. Die Frage: „Wussten Sie, dass auch der Kauf von jungen Elektro-Gebrauchtwagen staatlich (und von den Automobilherstellern) gefördert wird?“ verneinten 56%. Etwas besser – wenn auch nur geringfügig – sind E-Auto-Kaufplaner informiert. Hier antworteten 52% mit „nein“, was immer noch über die Hälfte der Zielgruppe ist.

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Nachfrage auf dem GW-Markt hoch – elektrifizierter Anteil aber gering: Trotz Lockdown und erschwerten Bedingungen war der März im Gegensatz zum Vorjahr ein sehr guter Monat. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt konnte laut KBA mit 672.432 Einheiten sogar der Vor-Corona-März aus dem Jahr 2019 übertrumpft werden. Unter dem Strich liegt der Gebrauchtwagenmarkt im ersten Quartal bei 1.583.639 Einheiten und damit noch 4,6% unter dem Vorjahreszeitraum. Nach Antriebsarten aufgeteilt, beherrschen die Verbrenner mit 98,9% das Marktgeschehen immer noch. Plug-In-Hybride kommen lediglich auf 0,6%, E-Autos auf 0,5% Marktanteil. Auch die Neuwagen verbuchten im März gute Ergebnisse: Mit 292.349 Neuzulassungen konnte der Markt gegenüber März 2020 um 35,9% wachsen. Im ersten Quartal wurden 656.452 Pkw neu zugelassen. Das sind zwar noch 6,4% weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, aber die Zeichen stehen auf Frühjahrsbelebung.

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Methodik
Das DAT-Barometer ist eine Momentaufnahme aus primär-/sekundärspezifischen Automarkt-Daten. Für die Verbraucherbefragung (April 2021) wurde im Auftrag der DAT eine repräsentative Stichprobe von 1.080 Online-Interviews (CAWI) über die GfK im Zeitraum 06.–09.04.2021 durchgeführt. Die Datengewichtung erfolgte nach KBA-Pkw-Bestand (Marke u. Motorart).

Grundsätzliche Hinweise:

…ins Leben gerufen, um die Diskussion um den Diesel zu versachlichen. Gemäß dem Auftrag der DAT, als neutrale Instanz die Daten der Automobilbranche zu sammeln, anzureichern und diese wieder strukturiert dem Markt zur Verfügung zu stellen, konnte eine umfangreiche Wissensplattform geschaffen werden. Diese soll unter dem Namen DAT-Barometer auch weiterhin als Grundlage all denjenigen dienen, die sich in öffentlichen Diskussionen über Themen aus der Automobilbranche vorzugsweise auf Fakten als auf Meinungen stützen. Die unterschiedlichen Perspektiven (private Autokaufplaner, Pkw-Halter, Automobilhändler, Fuhrparkverantwortliche) der einzelnen Veröffentlichungen zeigen hierbei das Spektrum des Marktes und dessen Sicht auf die individuelle Mobilität

März      April     Mai     Juni     Juli   August    September    Oktober      November     Dezember

Pressemitteilung April 2021 (PDF)

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sämtlicher Daten – rückwirkend bis 2017.

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„Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT)“. Kommerzielle Nutzung, auch auszugsweise, nur nach vorheriger Zustimmung der DAT.

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